Erlebnispädagogik
Das erlebnispädagogische Angebot, welches die Thematik „Klettern“ fokussiert, richtet sich an die Schülerinnen und Schüler der Berufspraxisstufe der Friedrich-von-Bodelschwingh – Schule.
Das Kletterangebot bietet auf vielfältige Weise Förder- und Entwicklungspotentiale für die Schülerinnen und Schüler.
Einerseits ist Klettern eine Sportart, die sowohl der Körperertüchtigung als auch der Freizeitgestaltung dient. Darüber hinaus wird Klettern auch als Abenteuer- und Erlebnissportart bezeichnet. Damit wird bereits angedeutet, dass es um „Erleben“ geht. Das „Erleben“ kann als Ansatzpunkt für pädagogische Ziele des Kletterns gesehen werden. Beim Klettern geht es neben der sportlichen Aktivität auch darum, Verantwortung zu übernehmen, Vertrauen gegenüber jemand anderem aufzubauen und auch sich selber zu vertrauen. Es werden kognitive, emotionale-affektive, motorische, soziale und Wahrnehmungs- Bereiche gefördert.
Im kognitiven Bereich werden Problemlösungsstrategien, Handlungskompetenzen sowie die die Konzentration gefördert. Für den emotional- affektiven Bereich lässt sich festhalten, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, mit Ängsten umzugehen und sich gegenseitig zu vertrauen, ihre eigenen mentalen und physischen Grenzen kennenlernen und Erfolgserlebnisse haben können. Im motorischen Bereich wird der Muskeltonus erhöht, die Hand-Auge Koordination gefördert, die Bewegungskreativität kann gesteigert werden und die Schülerinnen und Schüler lernen, sich kontrolliert und bewusst zu bewegen. Auch der soziale Bereich wird durch ein Kletterangebot gefördert. Die SchülerInnen lernen eigenverantwortlich zu agieren und gleichzeitig auch Verantwortung für andere zu übernehmen. Außerdem erleben sie den Sport miteinander und können ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln. Abschließend kann festgehalten werden, dass durch die Förderung der taktilen Wahrnehmung (z.B. durch Ertasten von verschiedenen Griffformen und Oberflächen), die Förderung der kinästhetischen Wahrnehmung (Bewegungsempfinden)und durch die Förderung der Selbstwahrnehmung/ Entwicklung des Körperschema allgemein die Wahrnehmungsempfindung der SchülerInnen gefördert wird.
Das Kletterangebot wird durch weitere erlebnispädagogische Inhalte und Aktivitäten ergänzt, wie z.B. das Erklimmen des Kölner Doms, der Besuch des Erfahrungsmuseums „Phänomania“ oder diverse Wandertouren. Immer steht das „Erleben“ im Vordergrund.
Durch den Besuch von außerschulischen Lernorten ergeben sich darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen und problematische Themen anzusprechen. Außerdem fühlen sich die SchülerInnen häufig „freier“ und können sich selber bei den entsprechenden Aktionen besser wahrnehmen. Auch der Spaß und die Freude soll bei diesem Angebot fokussiert werden. So können niedrigschwellige Beziehungsangebote gestaltet werden, die für die weitere Förderung, Begleitung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler wertvoll sind. Das Angebot wird von einer sonderpädagogischen und einer sozialpädagogischen Fachkraft begleitet. Eine multiprofessionelle Zusammenarbeit ist notwendig, damit sowohl sonderpädagogische Bedarfe als auch sozialpädagogische Themen Berücksichtigung finden.
Durch die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten und Förderaspekte spricht das Kletterangebot eine breite und heterogene Zielgruppe an. Es ist die Möglichkeit gegeben individuell und in verschiedenen Bereichen Förderziele zu formulieren.